Kapuzinerkloster und Kapuzinergruft in Brno

Kapuzinerkloster

Die ersten Kapuziner fanden sich nur wenige Jahre nach der Ankunft dieses Ordens in Böhmen in der Stadt Brünn ein. Bereits im Jahr 1604 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen. Dieses mussten die Ordensbrüder jedoch im Jahre 1645 bei der Belagerung der Stadt durch die Schweden verlassen, als alle Gebäude außerhalb der Stadtmauern abgerissen wurden. Ab 1648 erwarben sie jedoch nach und nach zehn Häuser auf dem heutigen Kohlmarkt, wodurch sie über ein ausreichend großes Grundstück verfügten, auf dem sie im Jahre 1651 den Bau des Drei-Flügel-Komplexes von Klostergebäuden vollendeten (nach einem Projekt von Ondřej Erna), später wurde auch die Klosterkirche der Auffindung des Heiligen Kreuzes vollendet. Das Kloster und auch die Kirche wurden im Geiste der Prinzipien des Kapuzinerordens erbaut – Rückkehr zur Armut und zur Einfachheit der ersten apostolischen Kirche.

Kapuzinergruft

Ein starkes Erlebnis bietet die Besichtigung der Krypta des Kapuzinerklosters, die seit Mitte des 17. Jahrhunderts als Gruft für die Angehörigen des Kapuzinerordens diente. Die Krypta besteht aus sechs Räumen, entstanden durch Baumaßnahmen an den Kellerräumen der ursprünglichen Häuser an der Stelle des heutigen Klosters. Dank des gut durchdachten Systems von Lüftungsöffnungen in den Gruftwänden wurden die Körper der Toten auf natürlichem Wege nach und nach ausgetrocknet und damit ohne jedwede Balsamierung mumifiziert. Bis heute haben sich 41 der ursprünglich 205 Personen erhalten, die in der Gruft beerdigt wurden. Bestattungen fanden hier bis zum Jahre 1784 statt, als diese Bestattungsmethode von Kaiser Josef II. verboten wurde.

Mehr: www.kapucini.cz