Im Jahre 2015 wurde auf dem Mährischen Platz vor der Mährischen Galerie die Reiterstatue eines Ritters in Rüstung angebracht, mit Schild und einer Lanze, deren Spitze bis auf eine Höhe von acht Metern emporragt. Die Statue ist nicht unbedingt wegen ihrer beinahe „giraffenartigen“ Höhe auffällig, sondern wegen der unverhältnismäßig langen Beine des Pferdes, die direkt aus dem Pflaster herauswachsen (die Statue ist ohne Podest). Die Menschen können sich darunter frei bewegen.
Die Statue, deren Autor der bedeutende tschechische Bildhauer Jaroslav Róna (*1957) ist, zeigt den mährischen Markgrafen Jobst (1351–1411) und stellt zugleich (oder eher) eine Allegorie des Mutes dar. Nach ihrer Anbringung erregte das Werk großes Aufsehen und löste ambivalente Reaktionen aus, mit der Zeit kommen die Brünner Bewohner jedoch immer mehr „auf den Kunstgeschmack“, und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Statue im Laufe der Zeit zu einem der Symbole der Stadt wird. Das Visier des Ritters ist geschlossen, und sein Gesicht ist nicht zu sehen, was der Statue einen etwas geheimnisvollen Ausdruck verleiht, das Pferd fletscht dagegen die Zähne, und bei einiger Phantasie lacht es vielleicht sogar – das muss aber jeder Besucher von Brünn selbst entscheiden.